Kohärenz bedeutet,

im natürlichen Fluss des Lebens zu sein

DimaBerlin © AdobeStock_1073946722
20. November 2025 von Thomas D. Landsberg

Es gibt diese Tage, da gelingt dir alles mühelos: Du bist konzentriert, kreativ und fühlst dich lebendig, geradezu beseelt. In diesen meist flüchtigen Momenten kann deine Energie frei fließen. Vielleicht fragst du dich, wie du diesen magischen Alltags-Flow bewusst fördern kannst, anstatt ihn dem Zufall zu überlassen?

Im Fluss zu sein, ist das Fundament unserer Resilienz. Wenn uns Fühlen, Denken und Tun leicht fallen, wir völlig präsent sind und voller Freude Raum und Zeit vergessen, dann sind wir im Zustand des Flow. Hier fließt unsere Lebenskraft ungehindert in unsere Aktionen, die wir ohne Anstrengung vollziehen, und gleichzeitig fühlen wir uns aufgeladen und mit der Welt verbunden. Wenn wir einmal erlebt haben, wie wunderbar sich das anfühlt, wenn Körper und Geist und Intuition in Einklang sind, wie können wir diesen Zustand in uns etablieren bzw. aktiv reproduzieren? Denn häufig geht uns der innere Fluss verloren, wir geraten unter Anspannung, fühlen uns abgetrennt, gestresst und ausgelaugt.

Wer resilient ist, bleibt auch unter Druck handlungsfähig und ist in der Lage, Herausforderungen viel leichter zu bewältigen, die innere Balance zu bewahren und sich nach Belastung rasch wieder zu regenerieren. Man kann also mit Fug und Recht sagen: Resilienz ist unser inneres Energiemanagement-System, eine natürliche „Selbstmanagement-Software“, die uns hilft, gesund und selbstwirksam zu bleiben.

Warum Flow oft instabil ist

Unser Alltag fordert uns von Jahr zu Jahr mehr: Termindruck, Informationsflut, geopolitische Umwälzungen, vielfältige an uns gestellte Erwartungen, sei es im Beruflichen oder Privaten. Diese „moderne“ – allerdings ziemlich destruktive Art der Lebensgestaltung ist in unserer Biologie eigentlich nicht dauerhaft vorgesehen und stellt aus evolutionärer Sicht eine permanente Störung der für körperliche und psychische Gesundheit unverzichtbaren Balance zwischen Anspannung und Entspannung dar.

Die hieraus entstehende chronische Überreizung führt dazu, dass unser vegetatives Nervensystem in Millionenjahre-alten Überlebensprogrammen gefangen ist, die sukzessive unsere Energiereserven aufzehren und negative Konsequenzen in eigentlich allen Lebensbereichen nach sich ziehen. Der natürliche Wechsel von Aktivität und Passivität geht verloren und mit ihm auch der Zugang zu Klarheit, Leichtigkeit und unserem Wohlbefinden.

Eine wichtige Frage lautet also:

„Wie lässt sich ein lebendiger, nährender Zustand in einem anspruchsvollen Alltag
aktiv herbeiführen und stabilisieren?“

Resilienz: Innere Stärke aus bewusster Energiekompetenz

Resilienz-Arbeit bedeutet für mich, Menschen dabei zu begleiten, ihre „energetische und emotionale Flexibilität“ gezielt zu stärken. Resilienz ist eine in uns von Geburt an angelegte Fähigkeit, mit Wandel und Belastung souverän umzugehen. Diese Fähigkeit kann nicht wirklich verloren gehen, sie ist allerdings bei vielen von uns verschüttet und in die Inaktivität gerutscht. Mit den richtigen Maßnahmen kann sie jedoch reaktiviert werden.

Kohärenz: Harmonie zwischen Herz, Geist und Atem

Ein zentrales Element moderner Resilienzforschung ist der Zustand der Kohärenz. Er beschreibt das harmonische Zusammenspiel von Herzrhythmus, Atem, Hormon-/Immun- und Nervensystem. Wenn diese Systeme synchron arbeiten, entsteht eine physiologische Balance, die sich unmittelbar auf unsere Wahrnehmung der Welt, unser Energielevel und unsere Stimmung auswirkt. In kohärenten Momenten fließen Körperprozesse ruhig und rhythmisch, der Geist ist klar und unsere Emotionen sind stabil. Stressreaktionen verlieren ihre destruktive Ladung, wodurch Regeneration und Heilung möglich werden.

Kurz gesagt: Ohne Kohärenz keine Erholung – und ohne Erholung keine Resilienz.

Oder positiv formuliert: Kohärenz schafft den Nährboden, auf dem Resilienz gedeihen kann.
Viele Menschen beschreiben kohärente Zustände als Gefühl inneren Friedens, als Weite, als „Zentriertsein im Herzen“. Genau diese Erfahrung ist der Schlüssel, um Energie aufzubauen.

Mit Hilfe von „Herzfokus und Herzatmung“ mehr Balance

Unser Herz ist unfassbar viel mehr als eine rein mechanische Pumpe! Neben dem in praktisch allen Kulturen verankerten Wissen, dass unser Herz der Sitz unseres göttlichen Funkens, das Zentrum unserer Weisheit, Heilkraft, mitfühlenden Liebe und Schöpferkraft ist, ist es auch unser stärkster elektromagnetischer Sensor und Taktgeber. Die Herzimpulse wirken so auf physiologischer Ebene als Steuerzentrale für praktisch all unsere Körperprozesse, Emotionen und unsere geistige Leistungsfähigkeit. Wenn wir beispielsweise über Herzratenvariabilitäts-(HRV)Training unsere Körpersysteme synchronisieren, stärken wir unsere „Herz-Gehirn-Kommunikation“ und damit Gesundheit, Wohlbefinden und Leistungsfähigkeit zugleich, wie zahlreiche wissenschaftliche Studien und moderne Messmethoden belegen. Auf diese Weise verbindet sich traditionelles, spirituelles Wissen mit neuesten Erkenntnissen aus Neurokardiologie, Psychophysiologie und Stressforschung.

Einladung für deine kommende Woche

  1. Wähle morgens (vielleicht ja noch im Liegen) vor deinem inneren Auge 1 bis 2 Menschen aus, denen du heute bewusst mit Herzlichkeit und Freundlichkeit begegnen willst, wie zum Beispiel: Zuhören, ein Kompliment, Hilfe anbieten, mitfühlend und geduldig sein.
  2. Wenn es sich angenehm anfühlt, lege deine Handflächen übereinander sanft auf deine Brustmitte – alternativ lege eine Hand auf dein Herzzentrum und die andere auf deinen Bauchnabel. Nimm die Berührung bewusst wahr und geh mit deiner Aufmerksamkeit in dein Herz (in deine Brustmitte).
  3. Atme für eine Minute wohlig in deinen Herzraum, verbinde dich innerlich mit einem passenden Gefühl wie Mitgefühl, Wertschätzung, Geborgenheit, Liebe oder Dankbarkeit.
  4. Setze dir eine Intention: „Heute wähle ich Freundlichkeit – bewusst, offen, zugewandt, authentisch. Von Herzen.“
  5. Reflektiere am Abend: Wie hat sich dein Tag entfaltet? Wie hast du dich währenddessen gefühlt und wie fühlst du dich genau jetzt? Welche Wirkung hattest du auf andere?

Kleine Inseln der Kohärenz im Alltag

Kohärenz lässt sich problemlos über „Mikro-Dosen“ im Alltag kultivieren. Schon wenige Minuten solch bewusster Atmung mit achtsamer Herzfokussierung können die innere Ordnung schrittweise wiederherstellen und ein gestresstes System rebooten. Sinnvolle Mini-Übungen, wie sie beispielsweise auch im Qigong, Yoga oder verschiedenen Achtsamkeitsschulen und Meditationsformen gelehrt werden, erschaffen diese wohltuenden Energie-Inseln, die unseren Organismus beruhigen und stärken.

So entsteht Schritt für Schritt ein neues Alltagsgefühl, das weniger reaktiv, sondern mehr durch achtsame Selbststeuerung und innere Ordnung geprägt ist und in dem das Energiekonto wieder anwächst.

Beginne deinen Weg also ganz schlicht...

...vielleicht mit einem wohligen Atemzug. Einem Moment des Spürens. Mit dem bewussten Entschluss, ab heute in vertieften Kontakt mit deinem Herzen und deiner inneren Weisheit zu treten.

Herzlichst, dein Thomas Damran Landsberg

Ein Artikel von
Thomas D. Landsberg