Was ist Mental Health?

Definition Geistige bzw. psychische Gesundheit = Mental Health

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6. Mai 2023 von Nora Laubstein

Ab sofort steht in der EU-Kommission im Zusammenhang mit der Europäischen Gesundheitsunion der Begriff „Mental Health in all policies“ im Mittelpunkt. Dieser Begriff bezieht sich auf die 17 Nachhaltigkeitsziele und soll speziell für die Opfer der Covid-Pandemie Behandlungsansätze schaffen.

Was steckt hinter dem Begriff Mental Health?

Lesen Sie hierzu die Definition des Berliner INHESA-Institutes:
Die Begrifflichkeit “Mental Health” ist schon seit Langem im englischsprachigen Raum in Verbindung mit psychischen Störungen geläufig. In deutschsprachigen Ländern etablierte sich der Begriff erst im letzten Jahrzehnt als ein eigenes Konzept. Das Konzept spiegelt eine veränderte Betrachtungsweise zum Thema “psychische Probleme” wider.

Hinter der Beschreibung “Mental Health” verbergen sich viele verschiedene Faktoren. Die mentale Gesundheit wurde zuerst von der Weltgesundheitsorganisation (=WHO) definiert, die auf ein erweitertes Verständnis zum Thema Gesundheit hinweisen wollte. In der heutigen Zeit versteht man unter Mental Health nicht nur das Fernbleiben psychischer Störungen und Beeinträchtigungen, sondern auch ein Zustand des angenehmen Wohlbefindens. Der Begriff “Psychische Gesundheit” dient oft als Synonym für “Mentale Gesundheit”. Das Konzept der mentalen Gesundheit beinhaltet sowohl persönliche Aspekte, wie emotionale Zustände und Zufriedenheit, als auch soziale Einflüsse des Zusammenwirkens zwischen Umwelt und Mensch.

Folgende Grundannahmen sind elementare Bestandteile für ein erweitertes Verständnis von Mental Health:

  • Mentale Gesundheit ist ein wichtiger Teil des allgemeinen Gesundheitszustandes.
  • Mental Health beschreibt nicht nur die Abwesenheit von psychischen Störungen und Erkrankungen, wie beispielsweise Depressionen und Burnout.
  • Psychische Gesundheit schließt vor allem positive Faktoren ein: Arbeitszufriedenheit, Wohlbefinden, Engagement, individuelle Ressourcen.
  • Mentale Gesundheit ist nicht nur eine wichtige Voraussetzung für die Teilhabe am Arbeitsleben, sondern besonders für die Teilhabe am sozialen Leben.

Somit umfasst die psychische Gesundheit den völligen Zustand des Wohlbefindens. Ist ein Mensch in diesem Zustand, kann er seine Fähigkeiten optimal ausschöpfen, die Lebensaufgaben bewältigen und produktiv arbeiten. Der gesunde Mensch verfügt über gute Energieressourcen, die ein zufriedenes Leben ermöglichen. So kann er seinen Beitrag zur Gemeinschaft leisten und selbstbestimmt leben.

Kommt das mentale Gleichgewicht ins Wanken, können psychische Probleme zum Vorschein kommen. Mentale Störungen stellen Beeinträchtigungen der psychischen Gesundheit dar. Vor allem durch die Kombination von belastenden Emotionen, Gedanken und Gewohnheiten entstehen negative Auswirkungen auf unsere Gesundheit, Beziehungen und den gesamten Alltag. Beispiele für Störungen sind:

  • Angststörungen
  • Depressionen
  • Psychosen
  • bipolare Störungen
  • Verhaltensstörungen

Mental Healthcare: Das steht im Mittelpunkt

Im Mental Healthcare-Konzept stehen positiv formulierte Ziele im Fokus. Der psychische Zustand von Menschen soll laut Konzept unterstützt und wiederhergestellt werden. Für ein erfolgreiches und glückliches Leben ist es unabdingbar, eine gefestigte psychische Gesundheit zu besitzen. Das Identifizieren möglicher Schutz- und Risikofaktoren für das
Entstehen von psychischen Einschränkungen ist ebenso bedeutsam wie das Erfassen der Psychopathologie. Gleichermaßen berücksichtigt das Mental Health-Konzept, wie Menschen beim Bewältigen von Entwicklungsschritten gefördert werden können. Dabei ist es notwendig, auf einen systemischen Behandlungs- und Forschungsansatz zurückzugreifen.

Die WHO führt aus, dass Mental Health-Konzepte diese Kernpunkte betrachten:

  • Selbstwirksamkeitserwartung
  • Kompetenz
  • subjektives Wohlbefinden
  • generationenübergreifendes Vertrauen sowie Verlässlichkeit
  • Autonomie
  • die Fähigkeit, das eigene emotionale und intellektuelle Potenzial zu erkennen und wertzuschätzen

So kann ein Zustand des Wohlgefühls entstehen und der Mensch erkennt und nutzt seine Fähigkeiten. Er ist dem normalen Alltagsstress gewachsen und kann erfolgreich arbeiten. Die Person trägt mit dem eigenen Wohlbefinden sehr zum Familienglück bei. Harmonisch lebende, gesunde Menschen strahlen positive Energie aus, sodass nicht nur die Familie,
sondern auch Freunde, Arbeitskollegen und viele andere Menschen davon profitieren. Wie im Kleinen, so im Großen. So kann zum Beispiel eine glückliche Mutter ihr Wohlbefinden auf ihre Kinder übertragen. Für ein schönes Familienleben ist es sehr bedeutend, dass Eltern psychisch stabil und ausgeglichen sind.

Konzept Mental Health - geistige Gesundheit

Beim Konzept der mentalen Gesundheit geht es darum, die Kompetenzen einzelner Menschen sowie die der Gemeinschaft zu stärken. Das befähigt Personen, bestimmte Ziele zu erreichen und einen wertvollen Gesellschaftsbeitrag zu leisten. Gesundheit ist zwar nicht alles, aber ohne Gesundheit ist alles nichts. Ein gesunder Mensch hat viele Wünsche, doch
ein Kranker hat in der Regel nur einen Wunsch: gesund werden. An erster Stelle sollte daher nicht der Beruf oder die Fürsorge für andere Menschen stehen, sondern unser eigenes Wohlbefinden. Erst wenn wir in Balance mit Körper und Psyche leben, können wir unser Glück an unsere Lieben und an die Gesellschaft weitergeben.

Die europäische Kommission beschreibt das Konzept der mentalen Gesundheit wie folgt:

  • Menschen sind niemals gesund, wenn das psychische Wohlbefinden fehlt.
  • Für jeden Menschen ist mentale Stabilität eine Voraussetzung für die Verwirklichung des emotionalen und intellektuellen Potenzials.
  • Mentale Gesundheit spielt eine wichtige Rolle in der Gesellschaft, im Arbeitsleben und in der Schule.
  • Im gesellschaftlichen Bereich trägt die mentale Gesundheit zum wirtschaftlichen Wohlstand und zur sozialen Gerechtigkeit bei.

Mental Health: Warum psychische Gesundheit wichtig ist

Viele Wissenschaftler sehen Mental Health als eine der großen Herausforderungen im 21. Jahrhundert. Zum einen nehmen psychische Krankheiten immer mehr zu. Zum anderen hinkt jedoch die Akzeptanz der Menschen hinterher. Es ist noch lange keine Selbstverständlichkeit, psychische Probleme anzunehmen und zu äußern. Zudem kann man ein gebrochenes Bein
optisch gut erkennen, psychische Dysbalancen sind für die Außenwelt oft nicht sichtbar. Betroffene haben noch immer mit Vorurteilen und Unverständnis zu kämpfen. Seit einigen Jahren gehört es immer mehr zum Lifestyle, den Körper zu optimieren und gesund zu halten. Das ist eine gute Entwicklung, jedoch ist das nur die eine Seite der Medaille. Die Psyche ist genauso wichtig für ein balanciertes Leben. Wenn man die Gründe für Krankenstände in Unternehmen betrachtet, so haben mentale Erkrankungen stark zugenommen. Laut aktueller Statistiken der WHO gibt es derzeit 117 Millionen Patienten in der Europäischen Union. Das ist eine sehr bedenkliche Zahl.

Viele Einflüsse führen zu psychischen Problemen:

  • Überforderung
  • Stress am Arbeitsplatz, falsche Berufswahl
  • schlechte Vereinbarkeit von Job und Familie
  • Mobbing
  • fehlende Selbstliebe
  • zahllose Optionen in allen Lebensbereichen
  • enge menschliche Verbindungen fehlen
  • eigene Talente, Fähigkeiten und Potenziale werden nicht erkannt

Das Thema Mental Health wird immer mehr in den Fokus genommen. Jedoch oft noch als Lifestyle-Produkt und weniger als grundlegende Basis für ein harmonisches Leben. Zahlreiche Coaches tummeln sich am Markt, die sich auf das Erhalten oder Wiederherstellen der mentalen Gesundheit spezialisiert haben. Wichtig ist, dass die Coaches eine fundierte Ausbildung sowie Erfahrung besitzen und auf systemische Behandlungs- und Forschungsansätze zurückgreifen können. Die steigende Zahl der psychisch Erkrankten spiegelt deutlich wider, dass ein gesellschaftlicher Umdenkprozess stattfinden muss. Es ist absolut okay, psychisch aus der Balance zu geraten. Der natürliche Lauf des Lebens beinhaltet manchmal gewisse psychische Instabilitäten. Menschen bestehen aus Körper und Psyche. So kann neben dem Körper auch die Psyche erkranken und dann brauchen wir Hilfe.

Achten Sie gut auf Ihre psychische Gesundheit, lassen Sie sich unterstützen und gehen Sie als Beispiel voran. Die Psyche ist
genauso viel wert wie unsere äußere Hülle. Anhand eines Bildes möchten wir Ihnen zeigen, warum Ihre psychische Gesundheit so wichtig ist:

  • Betrachten Sie Ihr psychisches Wohlbefinden als ein Gefäß (ein Glas oder Ähnliches).
  • Ist dieses Gefäß nur halb gefüllt oder sogar leer, dann können Sie weder für Ihr eigenes Lebensglück, noch für das Glück anderer sorgen.
  • Ist Ihr eigenes Gefäß gut gefüllt, sind Sie voller Energie, Liebe und Freude. So ist es möglich, dass auch andere Menschen einen Mehrwert daraus ziehen können. Der Inhalt des Gefäßes schwappt sozusagen auf andere Lebensbereiche und Menschen über.
  • Sie sind der wichtigste Mensch in Ihrem Leben. Punkt.

Nachfolgend haben wir für Sie einige weitere Punkte zusammengefasst, welche die Wichtigkeit der mentalen Gesundheit hervorheben:

  • Psychische Stabilität macht robust, sie hilft Enttäuschung und Schmerz besser zu verkraften und lässt uns das Leben in vollen Zügen genießen.
  • Psychisch gesund zu sein bedeutet nicht, 24 Stunden am Tag glücklich zu sein. Jeder Mensch verfügt über Emotionen, wie Trauer und Angst. Mentale Gesundheit ist wichtig, um emotional ausgeglichen zu leben und mit allen Emotionen gut umgehen zu können.
  • Mentale Gesundheit wirkt sich positiv auf Ihren körperlichen Zustand aus. Chronischer Stress kann dazu führen, dass unser Immunsystem auf Sparflamme läuft. So haben Krankheitserreger einen guten Zugang zum Organismus.
  • Finanzielle Sicherheit steht im Zusammenhang mit psychischer Gesundheit. Man kann auf Dauer nur erfolgreich sein, wenn die Psyche in Balance ist.
  • Als Botschafter vorangehen: Wenn Sie sich um Ihre mentale Gesundheit kümmern und Hilfe suchen, tragen Sie einen wichtigen Teil dazu bei, das Tabu zu brechen. Das macht anderen Mut, auch die so wichtige Unterstützung anzunehmen.

Die Folgen von starken und dauerhaften psychischen Problemen sind oft gravierend. Die Suizidraten sinken und Menschen bekommen neuen Lebensmut, wenn sie rechtzeitig Hilfe bekommen. Wir alle benötigen eine stabile mentale Gesundheit, um eine wertvolle Quelle für uns, für andere und für die Gesellschaft sein zu können. Wir alle brauchen eine gute psychische Verfassung, um aufzublühen, um mit anderen liebevoll zu interagieren und vor allem um ein selbstbestimmtes Leben zu führen. Es ist wichtig, psychisch Erkrankte bei der Wiederherstellung der Gesundheit zu unterstützen. Genauso elementar ist es auch, die mentale Gesundheit aller Menschen zu fördern und zu schützen.

Quelle: https://www.inhesa.de/mental-health-definition-bedeutung/

Ein Artikel von
Nora Laubstein

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