Ökologische Nachdenklichkeiten bei der DGE
Die aktuellen Ernährungsempfehlungen
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung, kurz DGE, hat lange gebraucht, um den Blick über den individuellen Empfehlungs-Tellerrand auf die Umwelt zu richten.
Tier- Welt- und Erdwohl mitbedenken
Bisher tat sich die DGE dadurch hervor, dass sie im Laufe der letzten 20 Jahre wenig bis keine Veränderungen bei den Ernährungsempfehlungen vorgenommen hatte – da wurde immer noch der regelmäßige Verzehr von tierische Eiweiß als Fleisch, Käse oder Molkereiprodukt empfohlen und als einzig gesund erklärt. Keine Spur von vegetarischen oder veganen Empfehlungen, eher immer mal wieder der Hinweis auf drohende Mangelerkrankungen, vor allem bei Kindern. Und das bei längst widerlegter Forschungslage.
Beim 60. Wissenschaftlichen Kongress der DGE im März 2023 drehte sich alles um Nachhaltigkeit und die klare Aufforderung, pflanzenbasierte Ernährungsgewohnheiten in den Empfehlungen deutlich zu bevorzugen. LINK zum Kongress
Das ist ein wichtiger Schritt und längst überfälliger Schritt - etwas fortschrittlichere und umweltbewusste Therapeut:innen und Berater:innen beziehen sich schon lange nicht mehr auf die aus der Zeit gefallenen DGE. Denn auch jetzt belibt die Ernüchterung verbunden mit der Frage, wie lange es wohl dieses Mal dauert, bis sich die frisch (!) gewonnene Erkenntnis auch auf die konkreten Ernährungsempfehlungen auswirkt – Fisch und Fleisch stehen immer noch mehrfach wöchentlich auf dem Speiseplan. LINK zu Ernährungsempfehlungen DGE
Die Infos zu Nachhaltigkeit, die den einzelnen Teilbereichen zugeordnet sind, machen da auch keinen wirklichen Unterschied, dennder hier empfohlene Zuchtfischist aus ökologischer Sicht nicht wirklich zu empfehlen, ganz im Gegenteil.
Leider finden sich auf der DGE-Seite noch keine Tabellen zur Ökobilanz (das kommt sicher noch, wir sind da zuversichtlich), dabei zeigt sich hier deutlich, was wann wie nachhaltig ist und was nicht. Butter als wunderbar altmodisches Lebensmittel hat beispielsweise eine fast so schlechte Ökobilanz wie Rindfleisch...
Fazit nachhaltige Ernährungsempfehlungen
Das ist noch Luft nach oben - lasst uns also nicht zu oft und zu lange auf Empfehlungen offizieller Organe und Ministerien warten – das gilt für Lebensmittel ebenso wie für Heizungsanlagen und eher schauen, was die großen NGOs und Umweltverbände so erforschen; und was wir sowieso wissen, wenn wir mit offenem Herzen verbunden leben…
Weiterführende Links
- Forschungsstand DGE 2018
https://www.dge.de/fileadmin/Dokumente/WISSENSCHAFT/Fachinformationen/DGEinfo-06-2019-Vollwertige-Ernaehrung.pdf - Ökobilanz häufig verzehter Lebensmittel
https://utopia.de/klimabilanz-lebensmittel-vergleich-188338/ - Utopia: Diese Pflanzen liefern Proteine:
https://utopia.de/ratgeber/pflanzliches-eiweiss-diese-lebensmittel-liefern-proteine/ - Ernährungswende: Slow Food
https://www.slowfood.de/was-wir-tun/ernaehrungswende - Ernährungswende: Institut für Energie- und Umweltforschung:
https://www.ifeu.de/themen/ernaehrung/ernaehrungswende/ - Vegan essen: Gut für alle
https://www.vegane.org/umwelt/ - Zuchtfisch: Keine Alternative?
https://utopia.de/ratgeber/warum-bio-fisch-die-bessere-wahl-ist/