Wer ist denn Lilith?
Astrologische Betrachtungen in den Good News
Seit einigen Jahren spricht man über Lilith. Sie soll mythologisch gesehen die erste Frau Adams gewesen sein - sie hat ihn verlassen, so der Inhalt des Mythos, weil sie sich ihm nicht unterordnen wollte. Sie lebte lange im Exil und ist nun zurückgekehrt. Also: Was will diese Frau uns wohl aus der Zeit vor dem Patriarchat erzählen?
„Lilith“ nennen wir Astrologen die schwarze Mondin und sie wird ihrem Namen gerecht.
Die weiße Mondin symbolisiert die mütterliche, nährende, (für)sorgenden Kraft. Sie ist rezeptiv und entspricht dem lebenserhaltenden Prinzip, ist gefühlvoll und speichert in ihrer Wahrnehmung die ersten vorgeburtlichen und frühkindlichen Gefühle, die sich zu Verhaltensmustern entwickeln um das Überleben zu sichern.
Lilith dagegen ist radikal, unerbittlich, bedient die dunkle unangepasste und starke weibliche Natur. Sie ist ungehorsam, oft zornig und legt den Finger gerne auf die Wunde, indem sie sich strikt verweigert.
Aus dem Anlass des Übergangs von Lilith in das Zeichen Löwe jetzt im März, möchte ich sie mit diesem Artikel ins Bewusstsein bringen. Sie wird bis einschließlich November 2014 im Löwen verweilen und besonders mit den persönlichen Planeten jeder und jedes einzelnen spielen, die sich in den Zeichen Löwe, Wassermann, Stier und Skorpion befinden.
In uns allen schlummert die Lilith, die Schattenseite der Mondin und sowohl bei Frauen als auch bei den Männern bewohnt sie gerne das Souterrain (meistens). Hexenverbrennungen. Macht- und Kontrollgebaren, Ausgrenzungen… hat alles nichts genutzt, um Lilith zu vernichten.
Also schauen wir mal, ob wir sie nicht als Freundin gewinnen können, bieten ihr einen Platz an, damit sie aufhört, diese zerstörerische Energie auch gegen sich selbst zu richten.
Was macht sie (jetzt) im Zeichen Löwe?
- Sie hat ihr eigenes Reich und lässt die Männer nicht rein.
- Sie ist entweder überhaupt nicht kreativ oder sie bringt die dunkle Kunst hervor und rückt damit Themen ins Bewusstsein, die gerne im Tabubereich dahin vegetieren.
- Sie kann keine Kinder bekommen oder will den Mann nur als Erzeuger. Oder sie treibt ab, aus welchem Grund auch immer.
- Sie ist eine aufdeckende Journalistin oder Kritikerin im öffentlichen Raum und stellt die Menschen bloß.
- Sie arbeitet als Domina oder hat überhaupt keinen Zugang zu instinktiver Lust und Sexualität.
- Sie pendelt zwischen Kontrolle und Perfektion, totaler Verausgabung und absolutem Rückzug.
- Alles was sie tut, tut sie voll Inbrunst und geht keine Kompromisse ein.
Im Beziehungsleben, wo sie sich gerne zeigt und einmischt, möchte sie in sich verliebt machen, um sich dann zu verweigern. Sie spielt mit Nähe und Distanz, weil sie im Grunde Angst davor hat, getötet zu werden, wenn sie sich hingibt. Transite der Lilith z.B. über unsere Mondin, Venus, Sonne und den Aszendenten sind meistens spürbar und wenn es nur das ist, sich einen Film anzusehen, der diese Themen berührt. Oft aber wir sind während der betroffenen Zeiten in ein ungutes Beziehungsdrama verwickelt oder wir spucken plötzlich Feuer, wo wir doch planten, ein Thema ganz vernünftig und entspannt zu verhandeln.
Schauen wir uns an, wo sie ihr „schwarzes“ Gold versteckt hält:
Sie ist die Rätselstellerin (warum macht diese Person das?), die aus der Verweigerung heraus, die psychischen Tiefen aufzusuchen, dämonisch wird und lieber zerstört, manchmal auch sich selbst. Menschen mit der Diagnose „Borderline“ sind da ein gutes Beispiel.
Wichtig ist es hier, sich mit der Macht des männlichen (auch der eigenen männlichen Seite bei Frauen) auseinander zu setzen. Oft gibt es ein Geheimnis um den eigenen Vater, das angeschaut und gelöst werden will. Passend zum Thema wären dann z.B. Rituale, schamanische Heilweisen und speziell die Kunst als kreativen Weg zur Heilung, wo nicht das Ergebnis zählt sondern der Akt – wie z.B. in den Anfängen der Niki de Saint Phalle. Das schöpferische Potential ist enorm und kann große Tiefen erreichen, wenn man sich mutig „den Normen verweigert“ und den eigenen (inneren) Weg findet.
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