Empathie oder Liebende Güte?
Neues aus der Forschung: Kognitions- und Neurowissenschaften
Das Institut für Kognitions- und Neurowissenschaften forschte und forscht intensiv darüber, welche Areale unseres Gehirns aktiv sind, wenn wir fühlen - Negatives wie Positives.
Dabei stellten die WissenschafterInnen überraschenderweise fest, dass Mitleid und Mitgefühl, also Zustände, die scheinbar nur sprachlich zu differenzieren sind, in verschiedenen Arealen zu verorten sind. Es ist also real ein Unterschied, ob ich mich in ein leidendes Wesen hineinfühlen kann und will, oder ob ich aus einem Impuls der Liebenden Güte (= Metta = Begriff aus dem Sanskrit), also eher einem des Mitgefühls heraus handle.
Mitleid verbindet unter Umständen so stark, dass ich tatsächlich mit-leide - Mitgefühl macht empfänglich für die Not, ohne dass ich mitleiden müsste.
Was kann mensch mit dieser Erkennnis anfangen?
Es gibt seit Jahrhunderten im Buddhismus geübte Mediatationstechniken, die als eine Art Training des Mitgefühl-Areals zu betrachten sind.
Bei ausdauerndem Üben (damit werden sich die Forscher in Leipzig in einem neuen Projekt beschäftigen) wird die Bereitschaft des Gehirns (und damit natürlich des daran anhängenden Menschen...), nicht nur Leiden zu empfinden, sondern liebendes Mitgefühl zu kultivieren, deutlich verbessert - und das ist eine sensationelle Entdeckung für alle, die professionell oder persönlich mit "Leidenden" zu tun haben.