Wie Tischtennis die Welt verändert

PingPongParkinson e.V.

Wie Tischtennis die Welt verändert

von Conny Dollbaum-Paulsen

Die Diagnose Parkinson ist immer und für jeden Menschen schwer zu verdauen. Die meisten von uns haben sofort Bilder im Kopf: schlurfender Schritt, ultralangsame Sprache, Zittern, fortschreitende Erstarrung, zunehmende körperliche Langsamkeit bei komplett klarem Geist. Nicht lustig, wahrlich nicht.

Ausgerechnet Tischtennis?

Tischtennis ist schnell, erfordert extrem gute Auge-Hand-Koordination, braucht schnelle Beine – alles, was mensch mit Parkinson scheinbar nicht hat. Stimmt, ist aber kein Hinderungsgrund.

Der PingPongParkinson Deutschland e. V. wurde 02.02.2020 gegründet, es handelt sich um einen Zusammenschluss von Menschen und Selbsthilfegruppen, die sich ehrenamtlich engagieren, an Parkinson erkrankten das Tischtennis-Spiel zu ermöglichen. Und möglichst viele davon zu überzeugen, wie gut es tut, Tischtennis zu spielen, weil es beweglicher, kraftvoller und froher macht. Ehrenmitglieder sind übrigens Jörg Roßkopf und Nenad Bach.

Im Leitbild des Vereins PingPongParkinson heißt es:
„Hier wollen wir Mutmacher und Beispiel dafür sein, dass mit einer entsprechend aktiven Lebensführung die körperliche Fitness auch bei Parkinson erhalten bleiben kann. Die vor langer, langer Zeit diagnostizierten Mitglieder der PPP-Gruppen, die immer noch mit großer Freude am Tischtennistisch stehen, sind das beste Beispiel dafür.“

Manche kommen in die Halle und stellen die Krücken in die Ecke

Silke Kind hat Parkinson, spielt Tischtennis und ist begeistert vom Verein Ping-Pong-Parkinson, der Menschen mit Parkinson ermöglicht, mit viel Freude, erstaunlicher Beweglichkeit und zunehmendem Selbstvertrauen Tischtennis zu spielen. Und damit keine falschen Vorstellungen im Kopf entstehen: sie spielt ziemlich gut und tritt mit ihrem Team bei Weltmeisterschaften an.

In einem taz-Interview erzählt sie, wie gut ihr, abgesehen von positiven mentalen und emotionalen Aspekten, der Sport auch bezogen auf die Erkrankung selbst getan hat und jedes Mal wieder tut.
Sie sagt: „Ich bin selber immer wieder fasziniert, wenn ich von Parkinson betroffene Spie­le­r*in­nen sehe, die im Rollator oder auf Krücken in die Halle kommen, die Dinger in die Ecke stellen und losspielen. Wenn ich Tischtennis spiele, bin ich am nächsten Tag gut drauf, das merkt auch meine Physiotherapeutin, die dann immer sagt: Na, du hast Tischtennis gespielt, oder?“

Kein Mensch ist nur krank

Wie immer sind wir in der Redaktion begeistert, mehr über so großartige Möglichkeiten und Ansätze zu erfahren und diese Infos weiterzugeben. Damit ein anderes, neues, heilsameres Bild von Menschen entstehen darf, die neben ihrer schweren, scheinbar unheilbaren, sehr einschränkenden und fortschreitenden Erkrankung eben auch ein ganz normales, lebendiges und durchaus sportliches Leben leben. Dieses Sowohl-als-Auch ist nicht nur im Fall Parkinson wunderbar ermutigend.

Weiterführende Links

Das taz-Interview mit Silke Kind: https://taz.de/Tischtennisspielerin-ueber-Parkinson/!5881492/

Der Verein PingPongParkinson: https://www.pingpongparkinson.de

Parkinson-Selbsthilfegruppen im Internet: https://www.parkins-on-line.de/

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