Schreiben hilft

„Gesund“-Schreiben

Schreiben hilft
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von Heilnetz-Beitrag

Sich in dieser besonderen Zeit unbürokratisch Krankschreiben lassen zu können, ist sicher hilfreich und nötig – doch kann man sich auch „Gesund“-Schreiben?

Nun, hier geht es nicht, wie man vielleicht annehmen könnte, um den klassischen Weg, sondern darum, die Möglichkeit des Schreibens, als Mittel des persönlichen Ausdrucks zu nutzen und damit die eigene Genesung positiv zu beeinflussen.

Schreiben in Zeiten inneren und äußeren Ungleichgewichts

Allein dadurch, dass wir uns alle mehr oder weniger mit der präsenten Thematik beschäftigen, zeigt ihre große Relevanz. Wir halten nach positiven, wie negativen Entwicklungen, nach Unterstützungs- und Heilmethoden Ausschau und hoffen, den Prozess, in dem sich die gesamte Menschheit befindet, schnellstmöglich hinter uns lassen zu können. Doch was passiert, wenn wir uns in Zeiten viraler Präsenz bedroht fühlen, wenn wir von Sorgen und Unwohlsein geplagt werden? Wie können wir Abhilfe schaffen? Was kann uns helfen, die innere Besorgnis zu schmälern?

Wir könnten z.B. aufschreiben, was uns bedrückt, bewegt, uns besorgt oder auch verängstigt. Schreiben ist von je her ein Akt der Innenschau, der Erleichterung und auch der Befreiung. Es dient der Selbstreflexion, dem Sichtbarwerden und auch dem Abbau von Befürchtungen und Sorgen.

Die Möglichkeit sich schreibend selbst zu begegnen besteht für jeden Menschen – und auch in jeder Lebensphase. Der persönliche Selbstausdruck ist nicht nur für uns selbst ein probates Mittel einer Thematik zu begegnen, sondern auch immer ein geeigneter Ansatz für Klient*innen, Patient*innen, Familienmitglieder, Freund*innen und auch Bekannte. Die nun folgenden Schreibanregungen können somit weitergeleitet und weiterempfohlen werden. Sie eignen sich bei emotionalen Ungleichgewichten jeglicher Genese.

Schreib-Übungen zur inneren Stabilität

Zunächst möchte ich darauf hinweisen, dass es sich bei dieser Art des Schreibens um einen intuitiven Schreibprozess handelt, in dem es weder um gut, oder schlecht und auch nicht um richtig oder falsch geht. Gerade beim intuitiven Schreiben geht es darum, eine Brücke zum inneren Befinden herzustellen und ihm über das Schreiben einen Ausdruck im Außen zu verleihen. In einem Schreibprozess dieser Art geht es vorrangig darum, sich der Frage zu stellen, sich auf sie einzustimmen und ohne Wenn und Aber die Antwort aus dem Inneren aufsteigen zu lassen. Es gilt das zu notieren, was sich zeigen möchte, ohne den Inhalt in irgendeiner Weise anzuzweifeln oder infrage zu stellen.

Dir erste Frage, der Sie sich schriftlich widmen könnten lautet:

Welche Befürchtungen habe ich mich und andere betreffend?

Vielleicht haben Sie in dieser besonderen Zeit Angst selbst zu erkranken, oder davor, dass eines Ihrer Familienmitglieder erkranken, möglicherweise sogar sterben könnte. Vielleicht empfinden Sie Ihre Existenz bedroht oder befürchten ein wirtschaftliches Desaster. Was es auch immer sein könnte, notieren Sie sich die Frage auf einem Zettel oder besser in einem Schreibheft und lassen Sie das aufzeigen, was sich zeigen möchte.

Wenn Sie das Gefühl haben sich durch das Schreiben von Ihren Sorgen und Nöten befreit zu haben, dann wenden Sie sich der zweiten Frage zu und notieren auch diese in Ihrem Heft.

Was verunsichert mich und bringt mich aus meinem inneren Gleichgewicht?

Hier könnte z.B. ein Zuviel an Informationen benannt werden, das Schauen, Hören oder Lesen von Nachrichten, Gespräche mit besorgten und verängstigten Menschen, der Besuch eines Supermarktes o.ä.

Wenn Sie auch die zweite Antwort haben aufsteigen lassen, diese weder hinterfragt, noch bewertet haben, so gehen Sie zur dritten Frage über und notieren auch diese in Ihrem Heft.

Was ist hilfreich, wohltuend und stabilisierend für mich?

Auch hier werden Sie Ihre ganz eigenen Antworten finden. Beispielsweise könnte sich ein Spaziergang, eine leichte Lektüre, ein Telefonat mit einer zuversichtlichen Person, der Kontakt mit Tieren und Pflanzen o.ä. als hilfreich erweisen.

Nun ist Ihr Schreib-Auftrag bereits beendet und doch kann das gewonnene Resultat auch über den Moment des Loslassens hinaus wirksam werden. Die Antworten, die Sie durch die erste Frage gefunden haben, lassen Sie dabei bitte völlig unberücksichtigt, denn den dort entstandenen Text erneut zu lesen – denken Sie an die Diagnose – ist nicht hilfreich und füttert nur die bestehenden Befürchtungen. Aus dem Resultat der zweiten Frage ziehen Sie die Erkenntnis, Dinge, die zur Ihrer Instabilität beitragen können unbedingt zu vermeiden. Das Ergebnis der dritten Frage hingegen, möchte ich Sie bitten zu nutzen. Immer dann, wenn eine Form der Besorgnis in Ihnen aufsteigt, lesen Sie das, was Sie dort notiert haben. Es sind hilfreiche Anregungen, um Ihr inneres Gleichgewicht positiv zu beeinflussen.

Natürlich und das steht außer Frage, können Sie jeder neu aufsteigenden Thematik mit den obengenannten Fragen begegnen und immer wieder neue Lösungen durch das Schreiben aufsteigen lassen und sich zunutze machen.

Durch die intuitiv angewandten Schreibübungen, werden Sie den heilsamen Impuls des Schreibens erfahren können und feststellen, welche wunderbare Möglichkeiten ihm innewohnen – nämlich sich selbst „gesund“ zu schreiben.

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