Kleine Warnkunde zum Milchgenuss

Die Sache mit der Milch

Kleine Warnkunde zum Milchgenuss

von Heilnetz-Beitrag
(letzte Überarbeitung: 21. Januar 2021)

Auch wenn in Zeiten von Corona oft der Eindruck entsteht, wir hätten sonst keine Probleme, gibt es doch eine ganze Reihe von Krankheiten, die uns außerdem noch begleiten. So erkranken beispielsweise jedes Jahr rund 400.000 Menschen an Krebs. Daher ist es sinnvoll, krebsfördernde Risikofaktoren im Auge zu behalten.

In naturheilkundlichen Kreisen steht Milch schon lange auf der Warnliste. Zum einen passt Kuhmilch nicht zum Menschen (menschliche Muttermilch ist anders zusammengesetzt) und zum Zweiten ist der Mensch das einzige Säugetier, das nach der Babyphase noch Milch zu sich nimmt (auch unsere Katzen tun es nur, weil wir sie ihnen hinstellen…). Tatsächlich gibt es schon länger Hinweise, dass Kuhmilch für Menschen nicht günstig ist, auch wenn Landwirte und Molkereien gerne das Gegenteil behaupten.

Studie: Milch und Brustkrebs

Ein aktuelle Studie (1), die am 05. Oktober 2020 publiziert wurde, äußert den dringenden Verdacht, dass Milchkonsum das Risiko an Brustkrebs zu erkranken, bereits bei geringen Mengen um 40% steigert. Was bedeutet das? Bei Frauen, die keine Milch trinken liegt das Risiko, in ihrem Leben Brustkrebs zu entwickeln bei 9-10%, bei Milchtrinkerinnen die pro Tag etwa 150ml Milch zu sich nehmen dagegen bei 14-15%. Bei Milchtrinkerinnen, die pro Tag etwa 300ml Milch trinken (= ein großes Glas) stieg das absolute Risiko auf 18%. Oder anders gesagt: Von 100 „Nicht-Milchtrinkerinnen“ erkranken im Laufe ihres Lebens 9-10 an Brustkrebs, bei den Milchtrinkerinnen sind es – je nach Milchmenge – 15 bis 19 Krebsfälle auf 100 Frauen.

Wie hat man das herausgefunden?

Als „Versuchskaninchen“ nahm man 52.795 so genannte Adventisten aus USA und Kanada. Durchschnittsalter 57,1 Jahre. Alle waren zu Studienbeginn krebsfrei. Sie wurden über 7,9 Jahre begleitet, untersucht und die Ergebnisse protokolliert. Diese Glaubensgemeinschaft ist deshalb so geeignet für Studien, weil sich 40% von ihren streng vegetarisch bzw. vegan ernähren. 8% nehmen gar keine Milchprodukte zu sich. Außerdem haben sie viel weniger andere Umwelteinflüsse, weil sie sehr zurückgezogen leben. Und einige essen viel Sojaprodukte.

Es zeigte sich ein deutlicher – dosisabhängiger – Zusammenhang: Verglichen mit Personen, die gar keine Milch zu sich nahmen, stieg die Wahrscheinlichkeit, einen Tumor in der Brust zu entwickeln bei einem viertel bis drittel Glas (1 Glas = 240ml) pro Tag um 30%, bei zwei Drittel Gläsern waren es 50% mehr und bei 2-3 solcher Portionen stieg das Risiko um 70-80%.

Dies gilt nicht für Joghurt oder Käse. Durch die Fermentation werden bestimmte Proteine und Hormone abgebaut, die vermutlich für das erhöhte Krebsrisiko verantwortlich sind. Übrigens sank in der Studie das Krebsrisiko leicht, wenn Frauen – statt Milch – Soja zu sich nahmen (beispielsweise Sojamilch). (Für Details siehe unten*)

Anmerkung von mir: Generell sind die Pflanzenmilchprodukte wie Hafermilch, Sojamilch oder Mandelmilch gesundheitlich der Kuhmilch vorzuziehen. An den anderen Geschmack gewöhnt man sich schnell. Und inzwischen bekommt man Pflanzenmilch überall, auch bei den Discountern.

((1) Quelle und Details der Studie: Dairy, soy, and risk of breast cancer: those confounded milks (Gary E Fraser, Karen Jaceldo-Siegl, Michael Orlich, Andrew Mashchak, Rawiwan Sirirat, Synnove Knutsen / International Journal of Epidemiology, Volume 49, Issue 5, October 2020, Pages 1526–1537, https://doi.org/10.1093/ije/dyaa007)

(* Im Detail: Warum soll Kuhmilch ungesund sein?

Kuhmilch enthält u.a. Sexualhormone der Rinder. Diese haben trotzdem auch eine Wirkung auf den menschlichen Organismus (außer sie wurden fermentiert – wie bei Joghurt und Käse). Das Hormon IGF-1, das auch bei Menschen vorkommt, hat beispielsweise eine wachstumsstimulierende Wirkung. Günstig für Babys, aber ungünstig für Erwachsenen, bei denen wachstumsstimulierende Stoffe gerne auch Tumore stimulieren…

Studien der Universität Osnabrück weisen noch auf einen anderen Faktor hin: In der Milch gibt es so genannte Exosome und extrazelluläre Vesikel, die vielfältige – und noch weithin unerforschte – Aufgaben bei der Zellkommunikation haben. Und offensichtlich auch eine Rolle bei der Entstehung von Krebs einnehmen. Da diese winzig kleinen Informationspakete (miRNA) bei der heute üblichen Pasteurisierung der Milch nicht zerstört werden, kommt es seit Einführung dieser Konservierungstechnik in den 50er Jahren zu einer zunehmenden Belastung unseres Organismus mit diesen artfremden Milchbestandteilen. Durch Kochen und/oder Fermentieren werden sie jedoch zerstört. / Quelle: https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/29221571/ )

Übrigens: Schon ein täglicher strammer Spaziergang von 30 Minuten senkt das Risiko vieler Krebsarten. https://www.krebsgesellschaft.de/onko-internetportal/basis-informationen-krebs/bewusst-leben/basis-informationen-krebs-bewusst-leben-bewegung/durch-bewegung-kreb.html

Ein Artikel von Rudolf Hege

Heilpraktiker

Praxis für natürliche Heilweisen

Im Grün 28
76534 Baden-Baden

www.heilpraxis-hege.de

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