Zwei Seiten einer Medaille?

Astrologie und Wissenschaft

Zwei Seiten einer Medaille?
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von Heilnetz-Beitrag

Das sind zwei Begriffe, die sich heute nicht mehr vertragen, während es Zeiten gab, in denen die Astrologie als Wissenschaft an Universitäten gelehrt wurde.

Astronomische Beobachtungen des Sternenhimmels sind so alt wie die Menschheitsgeschichte, gehen zurück ins dritte Jahrtausend vor unserer Zeitrechnung oder finden sich möglicherweise noch früher. Folglich gilt die Astronomie als die älteste Wissenschaft. Aus der Beobachtung der Sterne wurden gewisse Zyklen abgeleitet und Bezüge zu Geschehnissen auf der Erde gefunden. Himmelsbeobachtung ist aber noch keine Astrologie. Die Anfänge der Astrologie finden sich in den Kulturen der Sumerer und Babylonier, etwa 2500 Jahre vor unserer Zeitrechnung. Astronomie und Astrologie gingen bald Hand in Hand.

Große Astronomen waren auch große Astrologen

Mit dem Aufkommen des Christentums wurde der Einfluss der Astrologie wesentlich geschwächt, besonders durch die strikte Ablehnung vonseiten der Theologen. Das astrologische Wissen erlebte aber im Mittelalter eine Wiederbelebung. Ein letztes Mal waren Astronomie und Astrologie eine Einheit im 16. Jahrhundert etwa unter Johannes Kepler, der sie als geeinte Wissenschaft an der Universität praktizierte, wobei auch die neuen Erkenntnisse des heliozentrischen Weltbilds zum Tragen kamen. Dieses neue Weltbild der Astronomie konnte damals die Astrologie nicht erschüttern. Im Gegenteil. Monarchen und Kirchenfürsten hielten sich ihre eigenen Hofastrologen. Paracelsus, der Pionier moderner Medizin, war überzeugt: „Wer will denn ein Arzt sein, der den äußeren Himmel nicht kennt? Aus dem äußeren Himmel muss der Arzt den inneren einsehen und daraus für den Kranken die Arznei finden.“

Mit dem Aufkommen der Wissenschaften und der Aufklärung im 18. Jahrhundert wurde die Astrologie aus den Universitäten und aus dem öffentlichen Bewusstsein verdrängt. Bis heute sind Theologen, Naturwissenschaftler, Astronomen und Philosophen die entschiedensten Gegner der Astrologie. Astrologie wurde und wird als blinde Schicksalsgläubigkeit abgestempelt. Für die Wissenschaft existiert nichts, was nicht schwarz auf weiß bewiesen und ein zu eins belegbar ist.

Die Astronomen werfen der Astrologie vor, dass sie nach wie vor mit dem geozentrischen Weltbild arbeitet, nämlich so wie sich die Himmelserscheinungen von der Sicht der Erde aus zeigen. Die astrologische Symbolik deutet jedoch die Zeitqualität ausschließlich aus den Bewegungen der Gestirne, die stets die gleichen sind, egal aus welcher Sichtweise.

Null Akzeptanz aus der Wissenschaft

Die Astrologie arbeitet nicht mit den Sternzeichen, sondern mit der Symbolik der Tierkreiszeichen, die zwar einst aus den Sternzeichen hergeleitet wurden, aber heute nicht identisch sind. Die Gegner der Astrologie verdammen die astrologische Vorgehensweise kategorisch, ohne sich eingehender mit den Inhalten der spezifischen Deutungssprache befasst zu haben. Zur heutigen verstärkten Ablehnung vonseiten der Wissenschaft haben sehr viel die Kommerzialisierung und inhaltliche Verflachung populärer astrologischer Praktiken, die auch als „Vulgärastrologie“ benannt sind, beigetragen. Unter anderem haben die Zeitungshoroskope zwar eine breite allgemeine und oberflächliche Popularität der Astrologie gefördert, im gleichen Zug aber die Ernsthaftigkeit und den einstigen wissenschaftlichen Status nicht nur enorm gefährdet, sondern quasi ins Aus geschickt und damit aberkannt.   

Seriöse Astrologie

Es gibt heute eine Reihe seriöser Astrologen, die neue Wege in der Astrologie gehen und nicht notwendigerweise wissenschaftliche Anerkennung suchen. Sie definieren die Deutungsmechanismen der Astrologie als kreative Kunst und Symbolsprache, die viel Intuition, Kenntnis, profundes Studium und langjährige Erfahrung benötigt. Die inneren Zusammenhänge sind dabei vor allem wichtig, die auch eine duale Qualität und Gegenpoligkeit aufweisen können. Heute fehlt für eine wissenschaftliche Anerkennung die intellektuelle Beweisbarkeit, weil vieles von der jeweiligen Interpretation der praktizierenden Astrologen und Astrologinnen abhängt.

Zudem gibt es zwei unterschiedliche Betrachtungsweisen: die Kausalität und die Analogie. Die Kausalität geht vom unmittelbaren Einfluss der Himmelskörper auf die irdischen Ereignisse aus, während die Analogie die Planeten eher als eine Art Maßgabe für die Zeitqualität, als eine Art kosmische Uhr ohne kausalen Zusammenhang versteht. Für die Deutung ist dies jedoch unerheblich. 

Für den Einzelnen kommt es immer darauf an, wie er seine inneren Energien lebt. Es ist jedermanns Freiheit, was er aus dem strukturierten Zusammenhang und den entsprechenden Möglichkeiten macht, die im Horoskop für geschulte Kenner ablesbar sind.   Eine astrologische Deutung kann hilfreiche Hinweise geben, möchte aber die eigene Entscheidung jeder einzelnen Person nicht beschneiden. Wer allerdings gezielte Ereignisprognosen sucht, wird bei einem Astrologen, der die klassische Methode der sogenannten Stundenastrologie praktiziert, wahrscheinlich gut aufgehoben und zufriedengestellt sein.

Es gibt eben unterschiedliche Deutungs- und Anwendungsmethoden, was den wissenschaftlichen Aspekt bei den Gegnern umso mehr in Abrede stellt. Mehrheitlich beschäftigen sich heutige Astrologen mit psychologischer Astrologie oder wählen und finden neue, eigene, erweiterte Wege auf der Basis der klassischen Lehren.

Ein Artikel von Elisabeth Aumiller

Astrologin

83435 Bad Reichenhall

www.astrologie-aumiller.heilnetz.net

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