Tanz mit Parkinson

Eine ganzheitliche Erfahrung

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7. August 2025 von Valentina Knappe

Bewegungsgrenzen erweitern - Tanzwege, die ermutigen und gut tun.

Der Tänzer und Choreograph Mark Morris aus Brooklyn, New York hat diese Bewegung vor rund 15 Jahren gestartet. Sie ist seit einigen Jahren auch in Europa und Deutschland angekommen. Zunehmend finden hier mehr Projekte für Menschen mit Parkinson statt. Wie mehrere Studien bereits belegen, ist Tanzen eine äußerst effektive Begleitung bei der Behandlung von Parkinson. 

Konkrete Wirkung von Tanz bei Parkinson

Ein wichtiger Aspekt in diesem Zusammenhang ist die Verbesserung der motorischen Koordinationsfähigkeit. Tanzen fördert die Beweglichkeit, kann Muskelsteifheit und vorhandene Gleichgewichtsstörungen vermindern. Der Fluss der Musik kann unterschiedliche Bewegungen wie z.B. das Rückwärtsgehen wieder ermöglichen, die Schrittlänge vergrößern und komplexe Bewegungsabläufe erleichtern. Von der Atmung bis zu kreativen Tanzgeschichten oder kleinen Choreographien werden im Tanzen alle Sinne und die Phantasie angeregt und ebenso die Aufmerksamkeit geschult, damit das alltägliche Leben möglichst lange selbstbestimmt gestaltet werden kann.

Die Seele tanzt (mit)

Vor allem – und das ist das Entscheidende - stärken die Betroffenen im Tanz die positive Verbindung von Körper, Geist und Seele. Die Selbst- und Fremdwahrnehmung wird erweitert, und das Tanzen ohne Leistungsanspruch mit fröhlicher, anregender oder entspannender Musik bringt Lebensfreude und festigt das Selbstbewusstsein.

Das Tanzen in der Gruppe gibt zudem ein Gefühl des Miteinanders und der Verbundenheit, denn Tanz ist Bewegung und lädt dazu ein, in freundlichen Kontakt mit sich selbst und anderen zu kommen.

Tanzen verbindet

Gerade bei chronisch Kranken stellt sich oftmals ein Gefühl von Isolation, von Ausgegrenztsein ein. Als Folge verstärken sich die körperlichen Beschwerden, und die Psyche leidet darunter. Im gleichberechtigten Miteinander können sich die Betroffenen beim Tanzen dem entgegenstellen, und zugleich gibt es ihnen ein soziales Leben in Achtung und Würde zurück.

"Eine Patientin erklärte, sie fühle sich wieder schön, wenn sie tanze. Schönheit als ästhetisches Empfinden war auch die Triebfeder der selbst tanzenden bulgarischen Wissenschaftlerin Kristeva: Auch sie verstand das Tanzen mit Parkinson-Patienten nicht als therapeutische Gymnastik, sondern als ganzheitliche Erfahrung in einem Raum jenseits des Gesundheitssystems.“(Badische Zeitung Juni 2014) Die an der Universität Freiburg forschende Neurophysiologin Rumyana Kristeva hat bereits vor 15 Jahren mit einer Studie an einer Tanzschule Mut machende Ergebnisse zusammengetragen.

[Erstveröffentlichung im Heilnetz Mai 2017, Zeitangaben aktualisiert]

Ein Artikel von
Valentina Knappe

Valentina Knappe - EnergieCoach Integrale Tanzpädagogin & Qigonglehrerin & Energiecoach
EnergieCoach Integrale Tanzpädagogin & Qigonglehrerin & Energiecoach
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