Hilfe - die Covid-19-Impfung

Impfalltag in einer Naturheilpraxis

Foto: Lizenzfrei von Pixabay
19. März 2021 von Julia Thieme

In den vergangenen Wochen erhalte ich in meiner Naturheilpraxis immer wieder Anrufe mit der gleichen Fragestellung: „Soll ich mich gegen Covid 19 impfen lassen oder nicht?“ oder gar: „Ich bin dazu verpflichtet mich impfen zu lassen, was kann ich tun?“ Die Impf- Entscheidung kann ich niemandem abnehmen, aber ich biete meinen Klienten eine Begleitung an und darüber möchte ich hier erzählen.

Der erste Kontakt: Fragen klären und besprechen

Oft höre ich die Angst, Verzweiflung, Unsicherheit oder auch Wut bereits in der Stimme des Anrufers. Durch das Gespräch mildert sich dies bereits nach Minuten ab. Ich erkläre, dass jede Impfung eine Herausforderung für unser Immunsystem ist, das zu 80% im Darm angesiedelt ist. Hinzu kommt derzeit die emotionale Unsicherheit im Zusammenhang mit dem Thema um die Covid-19-Impfungen. Aus diesem Grund ist es sehr naheliegend, dass eine Impfung und auch die Impfung gegen Covid 19 in meiner Praxis mit einer Unterstützung des Darmes durch Pro- bzw. Synbiotika unterstützt wird. Bei Bedarf rate ich zu immunmodulierenden Mikronährstoffen, wie Zink und Vitamin D. Unser Körper setzt diese Nahrungsergänzungsmittel relativ schnell um, so dass eine Einnahme 14 Tage vor der Impfung genügt.

Der Tag der Impfung

Für den Tag der Impfung biete ich meinen Klienten homöopathische Unterstützung an. Einige Menschen sind bereits im Vorfeld so aufgeregt, dass der ganze Kreislauf durcheinander gerät- das ist echter Stress für den Körper. Die Homöopathie bietet hier z.B. das Mittel Gelsemium, dass ein echter Lampenfieber- Stopper ist. Direkt nach der Impfung halten meine Klienten ein ausleitendes Homöopathikum bereit, sehr bewährt hat sich hier Thuja, der Lebensbaum. „Sie jederzeit anrufen zu können, wenn etwas sein sollte, hat mir ganz viel Sicherheit gegeben“, sind Rückmeldungen, die mir zeigen, dass wir naturheilkundlich arbeitenden Therapeuten auch in dieser aktuellen Situation wirklich gebraucht werden.

Der Verlauf nach einer Impfung

Treten nach der Impfung keine weiteren Symptome auf, wird die Verordnung der Nahrungsergänzungsmittel für 1-2 Wochen fortgeführt.

Die Begleitung der letzten Wochen hat mir gezeigt, dass Geimpfte mit den Impfstoffen von Biontec/Pfizer und Moderna die erste Impfung in der Regel gut vertragen und eher bei der zweiten Impfung die gewollte Immunantwort mit Symptomen erfolgt. Bei Geimpften mit Astrazeneca erfolgt die stärkere Immunantwort bereits nach der ersten Impfung. Zu möglichen Symptomen der Immunantwort, die u.a. zeigt, dass der Körper sich mit dem Impfstoff auseinandersetzt, gehören: eine Rötung und/ oder Schwellung und Schmerz an der Einstichstelle, es kann Fieber hinzukommen, Kopf- und Gliederschmerzen, häufig auch Magen- Darmprobleme und Kreislaufschwäche. Und dann klingelt bei mir das Telefon.

Hier arbeite ich klassisch homöopathisch und die Klienten erhalten das den Symptomen entsprechende homöopathische Mittel. Auch Dr. Bhatia, homöopathisch arbeitender Arzt aus Indien, teilt ähnliche Erfahrungen wie ich: die Potenzwahl sollte eher höher sein und verkleppert gegeben werden (seine Originalworte waren „Hier müssen wir eher klotzen als kleckern“) und gehört in die Hand von Therapeuten. Bei Fieber erspart Belladonna oft den Griff zu alternativen evidenz-basierten Medikamenten wie Paracetamol, welches die Immunantwort des Körpers eher unterdrückt. Beispielhaft ist bei Übelkeit und Erbrechen Tabacum in diesen Fällen das Mittel der ersten Wahl. Und wenn nach 24 Stunden weiter Symptome bestehen, haben wir seit wenigen Wochen die Möglichkeit, die Impf- Nosode zu geben. Und wer hier jetzt kritisch entgegnet, „dass Homöopathie ja nur Zuckerkügelchen sind“, der kann ja auch einfach die evidenz-basierten Möglichkeiten parallel dazu anwenden.

Erfahrungen

Doch ich habe mittlerweile viele Anrufe von Geimpften erhalten, die bereits die halbe Hausapotheke ausprobiert hatten und ziemlich verzweifelt waren im Zusammenhang mit der Reaktion des Körpers. Auch der vorherige Anruf beim Hausarzt hat ihnen selten Besserung gebracht. Kaum empathische Aussagen wie „da müssen sie jetzt durch, es wurde bestimmt in einen beginnenden Infekt geimpft“ lassen den Geimpften weiter verunsichert und alleine zurück.
Ich bin immer wieder selbst beeindruckt, wie schnell der Körper regeneriert, wenn ein homöopathisches Mittel Anwendung findet. Auch die Verpflichtung, Schaden von unseren Klienten abzuhalten ist hier nicht minderwertig anzusehen. Denn auch solche Nebenwirkungen können sich so entwickeln, dass eine weitere ärztliche Behandlung notwendig wird. Dafür sind Heilpraktiker ausgebildet, um diese Grenzen ebenfalls zu erkennen und entsprechend zu handeln.

Zuversicht

Wir werden mit diesem neuen Virus leben müssen und die Impfung ist ein Weg, um wieder zu normalem Leben zurückkehren zu können. Auch der Gewissenskonflikt zwischen dem inneren Bauchgefühl, sich nicht impfen lassen zu wollen, aber der beruflichen Verpflichtung, dies tun zu müssen, ist mit einer begleitenden Option für viele Betroffene besser zu ertragen.

Garantien kann derzeit keiner geben, aber emotionale Unterstützung und Wahrnehmung der Bedürfnisse und Ängste, ergänzende Maßnahmen der Naturheilkunde und gegebenenfalls auch fachliche Einschätzung von Gefahrensituationen können für jeden Geimpften in der aktuellen Situation nur hilfreich sein.

Ein Artikel von
Julia Thieme

Julia Thieme - Heilpraktikerin, Kinderkrankenschwester
Heilpraktikerin, Kinderkrankenschwester
31675 Bückeburg
Bahnhofstr.8

mail@naturheilpraxis-thieme.de
http://www.naturheilpraxis-thieme.de
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