Frauengesundheit im Klimawandel:

was Heilpraktikerinnen wissen - und was jetzt wichtig ist

Jürgen Fälchle © AdobeStock_114165721
29. Mai 2025 von Gastbeitrag

Anlässlich des Internationalen Tags der Frauengesundheit am 28. Mai richtet der Berufsverband LACHESIS den Blick auf eine oft übersehene Dimension des Klimawandels: die gesundheitlichen Auswirkungen auf Frauen – insbesondere auf Schwangere – und die Bedeutung von Prävention im Praxisalltag.

Heiß, gefährlich, unterschätzt

Die Zahl der Hitzetage steigt. In vielen Regionen Deutschlands gelten Hitzewellen mit über 30 °C an drei oder mehr Tagen mittlerweile als regelmäßig wiederkehrend. Für die Gesundheit bedeutet das eine zunehmende Belastung – mit besonderen Risiken für Schwangere, ältere Menschen, Kinder und chronisch Erkrankte.
Aus naturheilkundlicher und erfahrungsmedizinischer Perspektive war diese Sensibilität längst da – nun wird sie durch aktuelle Forschung bestätigt: Hitzewellen können zu Komplikationen in der Schwangerschaft führen, darunter Frühgeburten und ungewollte Abgänge. Auch Erschöpfung, Kreislaufzusammenbrüche und mentale Überlastung nehmen zu – in der Patientinnenschaft wie im Behandlerinnen-Team.
Was Heilpraktikerinnen gemeinsam erarbeitet haben
Im Rahmen eines LACHESIS-Klimawandel-Austauschtreffens haben Heilpraktikerinnen ihr Wissen gebündelt: Welche Maßnahmen helfen in der Praxis wirklich? Wie lässt sich ein gesunder Umgang mit Hitze für Patientinnen wie Behandlerinnen gestalten? Herausgekommen ist ein praxisnahes Handout – solidarisch, fundiert und alltagstauglich.

Zentrale Empfehlungen sind:

    • Praxisräume hitzefest machen: Beschattung, Lüftung, ggf. klimatisierende Maßnahmen
    • Termine und Rhythmen anpassen: Mittagshitze vermeiden, Erholungszeiten einplanen
    • Kühlende Ernährung und Phytotherapie: z. B. Holunder-, Linden- oder Salbeitee, kühlende Speisen nach TCM
    • Patientinnen aufklären: über Risiken von Medikamenten, Überhitzung und Selbstfürsorge
    • Eigene Gesundheit schützen: durch bewusstes Trinken, Pausen und kollegialen Austausch

Ein Appell an die Politik

LACHESIS fordert: Frauengesundheit muss in der Klimapolitik sichtbar werden. Es braucht:
    • Geschlechtssensible Aufklärung über Hitzefolgen
    • Hitzeschutzpläne für den Gesundheitsbereich, die auch freie Praxen einschließen
    • Förderung für klimaangepasste Praxisräume
    • Die Einbindung von Heilpraktikerinnen, Hebammen, Pflegenden und naturheilkundlich Tätigen in politische Prozesse
Klimaschutz ist Gesundheitsschutz – und Frauengesundheit darf dabei kein Randthema bleiben.

🌀 Das vollständige Handout zum Thema „Klimawandel & Praxis“ kann auf der Verbandswebseite von LACHESIS downgeloaded werden. Weitere Informationen unter: www.lachesis.de

Ein Beitrag von LACHESIS – Berufsverband für Heilpraktikerinnen