Bergwaldprojekt e. V. - der Natur zuliebe

Freiwilligenarbeit in der Natur

© Bergwaldprojekt e. V.
26. August 2019 von Martina Seifert

Der Wald beschenkt all unsere Sinne. Wir atmen tief die frische Luft ein, staunen über die zauberhaften Lichtspiele, genießen Stille, Vogelgesang und Blätterrauschen. Der Wald erfüllt uns mit Freude und Dankbarkeit. Der Sommer ist die ideale Zeit, um dem Wald etwas zurückzugeben.

Bergwaldprojekt e. V. - ein Geschenk an den Wald

Der Wald schenkt nicht nur dem Menschen wohltuende Energie, sondern ist auch der Lebensraum für viele Tiere und Pflanzen – und nicht zuletzt spielt das Ökosystem Wald auch eine bedeutende Rolle im Klimaschutz. Denn der Wald speichert Kohlenstoff und sorgt für eine bessere Luftqualität. Doch ein gesunder Wald bedarf der Pflege und der Energie.

Um dem Wald ein Geschenk zu machen, lohnt sich ein Blick auf den Bergwaldprojekt e. V., der Freiwilligen die Möglichkeit bietet, sich für spezielle Schutzwald- oder Kulturlandschaftsprojekte stark zu machen.

Die zündende Idee

In den 80er Jahren verursachte ein Wort weltweites Aufsehen: Waldsterben. In dieser Zeit reifte in Wolfgang Lohbeck von Greenpeace Deutschland und dem Schweizer Förster Renato Ruf die Idee, das Bergwaldprojekt zu gründen. Ziel dieses Projektes sollte sein, das Bewusstsein und Verständnis einer breiten Öffentlichkeit für den Wald zu sensibilisieren. Der erste Einsatz startete 1987 probeweise in einem Wald in der Schweiz. Wegen eines Hangrutsches musste der verwüstete Wald wieder aufgebaut werden. 25 Freiwillige beteiligten sich an dem Projekt.

Europaweites Netzwerk für Wald, Wiesen, Moore und Gewässer

1993 wurde der deutsche Ableger des Bergwaldprojekts offiziell als gemeinnütziger Verein gegründet mit Sitz in Würzburg. Inzwischen hat das Bergwaldprojekt sich zu einem europaweiten Netzwerk gemausert mit zahlreichen Projekten in der Schweiz, Deutschland, Österreich, der Ukraine und in Spanien. Allein in Deutschland gibt es derzeit knapp 100 Einsatzorte – von Norddeutschland bis Süddeutschland – sei es in naturnahen Wäldern, an Gewässern oder Mooren oder im offenen Land. So gilt es beispielsweise, auf der Nordseeinsel Amrum den von Bergwaldprojektler*innen mit Eichen, Birken, Bergahorn, Buchen und Winterlinden aufgeforsteten Wald regelmäßig zu hegen und zu pflegen und die Laubgehölze von Brombeeren und der Traubenkirsche zu befreien.

Kost und Logis frei für freiwillige Helfer*innen

Zu allen Jahreszeiten machen sich Gruppen von 20 bis 25 Freiwilligen an den verschiedenen Einsatzorten nützlich. Eine erfahrene und qualifizierte Projektleitung bereitet jeden Einsatz sorgfältig vor und leitet diesen kompetent vor Ort. Die Teilnehmer*innen sind zwischen 18 und 88 Jahre alt. Hinzu kommen spezielle Angebote für Familien mit Kindern, Waldschulangebote und Unternehmenseinsätze (Corporate-Volunteer-Tage). Die Teilnahme an den Projekten ist kostenlos – inklusive Unterkunft, Verpflegung und Projektleitung. Vorkenntnisse sind nicht nötig; eine normale altersentsprechende Fitness reicht aus. Als Unterkünfte dienen schlichte Forsthütten oder Ferienlagerhäuser oder auch Zelte während der Sommermonate. Das Essen wird über einer Feuerstelle in der Natur zubereitet. Abend gibt's leckere Biogerichte aus der Bergwaldküche. Die Anmeldung zu den einzelnen Projekten erfolgt über die Webseite des Bergwaldprojekt e. V.

Anreise mit dem Bergwaldprojekt-Ticket

Für die Anreise, die selbst organisiert werden muss, empfiehlt das Bergwaldprojekt das sogenannte Bergwaldprojekt-Ticket der Deutschen Bahn. Das deutschlandweite Ticket gilt nur in Kombination mit einer Anmeldebestätigung zu einem der Projekte. Mit dem Ticket reisen Sie deutschlandweit mit 100 % Ökostrom in der 2. Klasse für 54,90 Euro und in der 1. Klasse für 89,90 Euro oder – voll flexibel – für 74,90 Euro in der 2. Klasse. Das Bergwaldprojekt-Ticket kann direkt online gebucht werde. Auch alle sonstigen Sparangebote der Deutschen Bahn stehen dabei zur Auswahl.

Informative Filme zum Bergwaldprojekt finden Sie ebenfalls auf der Webseite des Berwaldprojekt e. V.

Reisen mit gutem Gewissen

Eine weitere Möglichkeit, sich andernorts eine Auszeit zu gönnen, ohne dabei den Umweltschutz außer Acht zu lassen, sind sogenannte Kompensationsprojekte. Viele Reiseveranstalter, Bahn- und Fluggesellschaften bieten auf ihrer Webseite an, die Treibhausgasemissionen zu berechnen, die eine Reise verursacht. Im Rahmen einer freiwilligen Kompensation zahlen Urlauber*innen einen entsprechenden Beitrag, um mittels Förderung einzelner Projekte die entstandenen Treibhausgasemissionen auszugleichen.

Aber Vorsicht! Der WWF empfiehlt, ausschließlich Kompensationsanbieter zu wählen, die Projekte mit dem vom WWF mitentwickelte "Gold Standard" entsprechen. Der "Gold Standard" bescheinigt speziellen Kompensationsprojekten, dass Treibhausgase tatsächlich reduziert werden und zur nachhaltigen Entwicklung der beteiligten Länder beigetragen wird. Sie sollten sich deshalb vorher informieren (zum Beispiel beim Verbraucherzentralen-Bundesverband), ob der „Gold Standard“ dem ausgewählten Projekt zugrunde liegt. So stellen Sie sicher, dass tatsächlich Treibhausgase reduziert werden und Sie zur Nachhaltigkeit beitragen.

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