Heilpraktiker*innen

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Heilpraktiker und Heilpraktikerinnen bieten verschiedene Methoden aus Naturheilkunde, Psychotherapie und Energiearbeit an. Sie dürfen therapeutisch tätig sein, Diagnosen stellen und die ausgeübten Methoden frei wählen.

Mehr Info über Heilpraktiker*innen

Was ist ein Heilpraktiker?

Gesetzliche Grundlage ist das Heilpraktikergesetz, die Berufsbezeichnung Heilpraktiker ist gesetzlich nicht geschützt, ist aber dennoch eine staatlich anerkannte Bezeichnung. Um die Heilkunde ausüben zu dürfen, erfolgt nach mehrjähriger Heilpraktiker-Ausbildung eine Prüfung beim zuständigen Gesundheitsamt. Die Ausbildung erfolgt meist berufsbegleitend oder als Fernstudium, die Überprüfung besteht aus umfangreichen schriftlichen und mündlichen Prüfungen – die hohe Durchfallquote zeigt, dass hier nicht oberflächliches Wissen abgefragt wird. Heilpraktiker sind medizinisch so ausgebildet, dass sie auch als Erstbehandler Verdachtsdiagnosen stellen und selbständig entscheiden können, inwieweit eine zusätzliche ärztliche Behandlung notwendig ist.

Welche Heilpraktiker*innen gibt es?

  • Heilpraktiker oder Heilpraktikerin

Im Volksmund wird der Heilpraktiker häufig auch als „Homöopath“, „Osteopath“ oder „Akupunkteur“ bezeichnet – obwohl hier nur die ausgebübten Methoden beschreiben werden. Rechtlich müssen Heilpraktiker diese Berufsbezeichnung führen, die Methoden wie Homöopathie, Akupunktur oder Osteopathie können als Zusatzinformation aufgeführt werden. Die Berufsbezeichnung sagt nichts darüber aus, welches Behandlungsangebot gemacht wird.

  • Heilpraktiker*in eingeschränkt auf den Bereich Psychotherapie

Seit 1999 gibt es den sog. Sektoralen Heilpraktiker für Psychotherapie, dessen Tätigkeit auf Diagnose und Behandlung psychischer Beschwerden beschränkt ist. Die ausgeübten Psychotherapie-Methoden reichen von Gesprächstherapie über Traumatherapie, Körpertherapie zu systemischer Therapie oder Aufstellungsarbeit; alle angewandten Methoden müssen in ihrer Ausrichtung psychotherapeutisch sein. Die weit verbreitete Meinung, HP-Psychotherapie dürften ihre Klienten nicht anfassen, also nicht manuell-körpertherapeutisch arbeiten, ist falsch. Auch hier ist die Berufsbezeichnung nach der Überprüfung beim Gesundheitsamt gesetzlich vorgeschrieben, Bezeichnungen wie Psychotherapeut, Gesprächstherapeutin o.ä. sind nicht erlaubt.

  • Heilpraktiker eingeschränkt auf den Bereich Physiotherapie

Seit 2009 können Physiotherapeuten und Physiotherapeutinnen mit mindestens dreijähriger Berufserfahrung ebenfalls die Erlaubnis erhalten, heilkundlich tätig zu sein und den sektoralen Heilpraktiker für Physiotherapie als Berufsbezeichnung nutzen. Hier beschränken sich Diagnose und Behandlung auf den Bereich des Bewegungsapparates, vor allem dürfen nur die manuellen Methoden, die zur Ausbildung der Physiotherapeuten gehören, angewandt werden. Dazu gehören nicht Osteopathie oder Craniosacrale Therapie, invasive Verfahren wie Akupunktur oder Neuraltherapie sowie Reflexzonentherapien.

  • Heilpraktiker*in eingeschränkt auf den Bereich Podologie

Seit 2019 dürfen in Thüringen auch geprüfte Podolog*innen eine sektorale Heilerlaubnis beantragen – die Heilerlaubnis bezieht sich ausschließlich auf den Bereich von Erkrankungen des Fußes und der Nägel.

Was dürfen Heilpraktiker und Heilpraktikerinnen?

Grundlage ist das Heilpraktikergesetz – danach dürfen Heilpraktiker

Heilpraktiker sind medizinisch sehr gut ausgebildet, ihre Kompetenz auf dem Gebiet von Medizin und Psychiatrie wird durch eine schriftliche und mündliche amtsärztliche Überprüfung bei einem Gesundheitsamt abgefragt. Diese Überprüfung bezieht sich in Gänze auf die medizinischen Fähigkeiten – therapeutisches Wissen zu Naturheilkunde oder Psychotherapie wird bisher nicht abgefragt, es gibt außerdem keine bundesweit einheitliche Ausbildungsverordnung.

Was dürfen Heilpraktiker*innen nicht?

  • Geburten einleiten oder betreuen
  • Zahnheilkunde ausüben
  • Primäre Geschlechtsteile behandeln
  • Die meisten Infektionserkrankungen behandeln
  • Bestimmte Methoden wie Eigenblutbehandlungen durchführen

Die Berufsbezeichnung Heilpraktiker bezeichnet also eine Gruppe medizinischer Fachleute, die insgesamt ein breites Spektrum therapeutischer Verfahren aus den Bereichen Naturheilkunde, Energiemedizin, Psychotherapie und Spiritualität anbieten. Ihre Leistungen werden von privaten Krankenkassen und je nach ausgeübter Methode unter Umständen auch von gesetzlichen Krankenkassen bezahlt.

Heilpraktiker und Naturheilkunde

Heilpraktiker arbeiten meist mit verschiedenen Methoden aus Naturheilkunde und Alternativmedizin. Dazu gehören die verschiedenen Arte der Homöopathie wie Klassische Homöopathie, Komplexmittelhomöopathie oder Schüßler-Salze/ Biochemie und das große Gebiet der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) mit Akupunktur, Tuina, chinesischen Kräutern und Qigong. Außerdem bieten viele Praxen klassische Naturheilkunde an: Irisdiagnose, Harnschau und Blutlabor als alternative Diagnoseverfahren, Kneipp-Behandlungen, Blutegeltherapie und die Behandlung mit Kräuter Wickeln und Tinkturen. Bei allen naturheilkundlichen Verfahren spielt die Anregung der Selbstheilungskräfte eine große Rolle.

Viele Heilpraktiker arbeiten auch im Bereich der Schmerzbehandlung mit ganz unterschiedlichen manuellen Therapien – dazu gehören u.a. Osteopathie, Craniosacrale Therapie, Chiropraktik, Schmerztherapie nach Liebscher & Bracht, Dorn-Therapie. Die Kombination aus Naturheilkunde mit manueller Therapie bewährt sich in vielen Heilpraktikerpraxen.

Eine große Rolle spielen Ernährungsberatung, Fastenbegleitung und Darmsanierung in vielen Praxen. Heilpraktiker bieten Kurse an, halten Vorträge zu Vollwertkost und gesunder Ernährung, begleiten Menschen beim Abnehmen oder bei der Gewichtsreduktion. In vielen Praxen werden spezielle Nahrungsergänzungsprodukte oder andere Hilfsmittel empfohlen sowie Ernährungspläne erstellt.

Heilpraktiker und Psychotherapie

Heilpraktiker dürfen psychotherapeutisch arbeiten. Viele verbinden naturheilkundliche Therapien mit Gesprächstherapie oder kreativen psychotherapeutischen Methoden und arbeiten auf diese Weise im besten Sinne psychosomatisch-ganzheitliche. Häufig angewandte Methoden sind Entspannungsverfahren wie Progressive Muskelentspannung oder Autogenes Training, außerdem werden energetisch-emotionale Verfahren wie Innere-Kind-Arbeit, energetische Psychotherapie oder Imaginationsverfahren angewandt. Seit es Heilpraktiker für Psychotherapie gibt, arbeiten weniger Heilpraktiker mit psychotherapeutischen Methoden- viele bieten eher Gesundheitscoaching und Gesundheitsberatung an.

Heilpraktiker und energetische Methoden

Energetische Diagnostik wie Kinesiologie oder Bioresonanz wird in vielen Praxen angewandt, außerdem arbeiten Heilpraktiker mit feinstofflich-energetischen Techniken, Energiearbeit, wie Quantenheilung, Auralesen oder Chakra -Reinigen. Die rein naturheilkundliche Begleitung mit eher handfesten Anwendungen wie Kneipp, Schröpfen oder dem Einsatz pflanzlicher Mittel wird zugunsten rein energetischer Verfahren deutlich seltener angeboten. Viele Kollegen kombinieren naturheilkundliche, psychotherapeutische und energetische verfahren miteinander, was zu deutlich ganzheitlicheren Betrachtungsweisen von Gesundheit und Krankheit führen kann.

Die Heilpraktikerverbände

2018 gab es in Deutschland 44.000 angemeldete Heilpraktiker – die meisten von ihnen sind in Berufsverbänden organisiert. Die Verbände sorgen für Ausbildungsstandards, vertreten Heilpraktikerinteressen bei der Bundesregierung in Berlin und bieten zahlreiche, meist praxisorientierte Aus,- Fort- und Weiterbildungen für Heilpraktiker an.

Da es sehr wenige spezielle rechtliche Vorgaben für Heilpraktiker gibt, sorgt eine von den Heilpraktikerverbänden ausgearbeitete Berufsordnung für ethische Standards bei der Berufsausübung. Außerdem stellen die Verbände ein Abrechnungsmodell, die Gebührenordnung für Heilpraktiker, GOÄ, zur Verfügung, die ähnliche der Gebührenordnung für Ärzte eine Grundlage für die Abrechnung mit privaten Versicherungen bildet.

Einige Verbände in der Übersicht:

  • Dachverband deutscher Heilpraktikerverbände
  • Fachverband Deutscher Heilpraktiker
  • Bund deutscher Heilpraktiker
  • Berufsverband für Heilpraktikerinnen
  • Freie Heilpraktiker
  • Verband freier Psychotherapeuten, Heilpraktiker für Psychotherapie und Psycholgischen berater:

Was kostet eine Heilpraktikerbehandlung?

Gesetzliche Krankenkassen bezahlen heilpraktische Behandlungen nicht, sie müssen von Patienten selbst finanziert werden. Die meisten privaten Krankenversicherungen und für diesen Zweck abgeschlossene Zusatzversicherungen bezahlen Heilpraktiker-Behandlungen je nach Tarif zumindest teilweise.

Da zu einer ganzheitlichen Behandlung vor allem ein ausführliches Erstgespräch mit sorgfältiger Diagnostik (Untersuchung, evtl. Kinesiologie, Bioresonanz, Tensor o.ä.) gehört, dauert ein Erstgespräch meist 1,5 Stunden und kostet entsprechend mehr als die weiteren Behandlungen. Die Kosten pro Behandlung variieren, liegen 2019 zwischen 30,- für einzelne Akupunkturbehandlungen bis zu 100,- für Osteopathie-Sitzungen, vereinzelt sind die Preise auch noch höher.

Bei welchen Erkrankungen helfen Heilpraktiker?

Heilpraktiker*innen behandeln akute und chronische Erkrankungen, die keinen Einsatz schulmedizinscher Medikamente erfordern. Ob Naturheilkunde oder manuelle Therapie: viele Erkrankungen können erfolgreich behandelt werden.

Besonders häufig behandeln Heilpraktiker allerdings Menschen mit chronischen Erkrankungen, die als „austherapiert“ gelten – dazu gehören alle Schmerzerkrankungen, Allergien, Rheuma, auch Krebserkrankungen und psychische Leiden. Je nach Methode ist die naturheilkundliche Behandlung auch bei Kindern, sogar bei Säuglingen, sehr erfolgversprechend.

Marcus Kampmeier
Martin Seeliger
Harald Becker  - Pro Arto UG
Heilpraktikerin  Monika Barthel in Hannover
Heilpraktikerin  Birgit Zellmann in Hamburg
Heilpraktikerin  Gabriele Grimmelt in Detmold
Christa Ehrlich
Heilpraktikerin  Marion Heitfeld in Gütersloh
Heilpraktiker  Jan-Timo Glatzel in Bielefeld
Heilpraktikerin  Daria Libke-Grießing in Bielefeld
Heilpraktikerin  Christine Kemmerer in Gütersloh
Heilpraktikerin  Anke Haumann in Flensburg
Heilpraktikerin  Ute Kitta in Zierenberg
Heilpraktikerin  Ruth Rohde in Wuppertal
Anthroposophische Heilpraktikerin  Sonja Behling in Burgdorf
Heilpraktikerin, Rückführungstherapeutin, EMDR-Therapeutin  Pavla Kuhn in Stapel
Heilpraktikerin  Sabine Schütt in Bielefeld
Heilpraktikerin  Annegret Dörr in Köln
Thomas Kurali
Katrin Sorgenfrey

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