Zum heilsamen Verständnis der Träume

Träume deuten - sich selbst verstehen

Zum heilsamen Verständnis der Träume
© Dorling Kindersley Verlag GmbH

von Martina Seifert, Texterin, Lektorin, Yogalehrerin
(letzte Überarbeitung: 30. Oktober 2020)

Die englische Psychotherapeutin Rosie March-Smith hat ein sehr schön aufgemachtes Buch über die faszinierende Welt der Träume veröffentlicht: "Träume deuten und sich selbst verstehen". Ein Buch, das uns einlädt, uns selbst näherzukommen, indem wir lernen, uns unserer Träume zu erinnern und diese zu deuten.

Die Welt der Träume

Wenn es ums Träumen geht, muss ich immer an den zauberhaften "Schmetterlingstraum" des chinesischen Philosophen und Dichters Zhuangzi denken, der so wunderbar rätselhaft auf etwas hinzuweisen weiß, das unserem Verstand nicht so ohne weiteres zugänglich erscheint:

"Einst träumte Dschuang Dschou, dass er ein Schmetterling sei, ein flatternder Schmetterling, der sich wohl und glücklich fühlte und nichts wusste von Dschuang Dschou. Plötzlich wachte er auf: da war er wieder wirklich und wahrhaftig Dschuang Dschou. Nun weiß ich nicht, ob Dschuang Dschou geträumt hat, dass er ein Schmetterling sei, oder ob der Schmetterling geträumt hat, dass er Dschuang Dschou sei, obwohl doch zwischen Dschuang Dschou und dem Schmetterling sicher ein Unterschied ist. So ist es mit der Wandlung der Dinge."

Träume als Verbündete

Träume wie diese können voller Magie und Zauber sein. Sie können uns aber auch in Angst und Schrecken versetzen. So oder so – alle Träume deuten auf etwas hin, das uns seelisch beschäftigt und entdeckt werden will. Die Autorin des Ratgebers "Träume deuten und sich selbst verstehen" bringt uns der Traumwelt visuell und sprachlich ein Stückchen näher. Gleich zu Anfang ihres Buches schreibt Rosie March-Smith, dass Träume unsere magischen Verbündeten sein können, wenn wir in der Lage sind, sie entsprechend zu deuten. Dabei geht die Psychologin auch auf die langjährige Geschichte der Traumdeutung ein sowie auf den aktuellen Stand der Forschung, die bisher nicht eindeutig klären konnte, warum wir eigentlich träumen.

Achtsamkeit und Selbstfürsorge

Für March-Smith steht fraglos fest, dass das Träumen "wichtig ist für unsere emotionale, geistige und körperliche Gesundheit" ähnlich dem Schlaf. Doch um uns unsere Träume zu Verbündeten zu machen, gilt es zunächst, sich der Träume zu erinnern. Dies gelingt uns laut Autorin am besten, wenn wir sie in einem Traumtagebuch festhalten. Wie wir das am besten machen, erklärt die Psychologin detailliert und mit viel Feingefühl.

Zum heilsamen Verständnis der Träume und damit der eigenen Person greift die Autorin auf Methoden der Achtsamkeit und Selbstfürsorge zurück. Knapp 70 Traumdeutungen sollen dabei helfen, unsere Träume besser zu verstehen. Dabei geht es wie auch in vielen anderen Traumdeutungsbüchern um relativ vertraute Themen wie das Fliegen, leere Räume oder das Zuspätkommen. Sämtliche Traumdeutungen sind detailliert und verständlich geschriebenen und finden auf einer Doppelseite Platz.

Luzides Träumen

Doch führt uns noch tiefer in die Welt der Träume ein, zu denen auch Klarträume zu zählen sind sowie die Techniken, die zur Einleitung sogenannten luziden Traumes führen können. Beim Klarträumen sind wir uns als Träumende darüber bewusst, dass wir träumen, und, wenn auch begrenzt, in der Lage, in den Traum einzugreifen, planvoll zu agieren und die Traumumgebung und -figuren zu beeinflussen.

Fazit

Der Verlag Dorling Kindersley, der sich hauptsächlich auf Sachbücher und Lexika für Kinder und Erwachsene spezialisiert hat, bezeichnet das durchgehend illustrierte Buch als ‚visuellen Ratgeber‘. In der Tat: bei der Fülle an Büchern, die es über Träume und Traumdeutung gibt, ist das Buch von Rosie March-Smith fraglos eines der Schönsten. Wer sich ohne hohen großen wissenschaftlichen Anspruch die Welt der Träume vertraut machen möchte, erhält mit diesem Buch garantiert eine sehr schön gestaltete Lektüre, die uns völlig anstrengungslos mit dem Träumen und der Traumdeutung als Auseinandersetzung mit der eigenen Persönlichkeit vertraut macht, ohne dabei zu esoterisch zu werden.

Die im UK Council for Psychotherapy registrierte Autorin Rosie March-Smith arbeitet seit mehr als 20 Jahren als Psychotherapeutin. Im Rahmen ihrer psychotherapeutischen Arbeit wendet sie Methoden wie die Gestalttherapie, das Psychodrama, die Traumdeutung und transpersonalen Techniken an. Rosie March-Smith schreibt zudem für diverse Zeitungen und Zeitschriften zu Themen wie Gesundheit und Erziehung.

TräumeRosie March-Smith
Träume deuten und sich selbst verstehen
Dorling Kindersley, München 2020
224 Seiten, 19,95 Euro
fester Einband

Ein Artikel von Martina Seifert

Freie Autorin, Text, Lektorat

Hegede 6
33617 Bielefeld

www.martinaseifert.de

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