Die neuen Heilnetz-Abende
Alles fließt, alles webt

von Conny Dollbaum-Paulsen
Vier Jahre hatten wir ein gutes Modell: zwei Kolleg*innen stellten sich vor, ließen uns an ihren Herzensprojekten teilnehmen – es gab viel Neugier aufeinander, Austausch, Überraschungen. Wie toll, lässt sich an vielen Artikeln, die Natalie Nicola über die Heilnetz-Abende geschrieben hat.
Aber es gab auch zunehmend die Tendenz, nur an der eigenen Arbeit interessiert zu sein. So stellten sich viele Kolleg*innen gern mit ihrer Arbeit vor, die meisten kamen leider nur dieses eine Mal, wenn sie selbst Mittelpunkt waren. Das war aber weit entfernt von dem, was die Abende eigentlich ermöglichen sollten. Es ging nicht um Werbung, sondern um Teilhabe. Nicht um Marketing, sondern um Kennenlernen.
Vielleicht nahm deshalb das Interesse im letzten Halbjahr ab, weil diese Form eben nicht mehr zu Heilnetz in OWL passte - oft spüren wir ja lange vorher schon, wenn etwas vorbei ist, halten aber noch fest an Gewohnten, weil wir nicht wissen, was kommen soll.
Die neue Form: Alle gemeinsam zu einem Thema
Beim ersten Heilnetz-Abend in diesem Jahr stand die Zukunft der Abende auf dem Programm. Es fand sich eine illustre Gruppe aus Neuen und Alten und eines war deutlich: wir wollen keine Selbstdarstellungen mehr, sondern gemeinsam zu Themen arbeiten, die uns alle beschäftigen. Dabei kann auch eine Vorstellung Teil des Abends sein, aber immer nur als Möglichkeit, anhand dieser Vorstellung zu arbeiten.
Themen, an denen wir nicht vorbei können
Die Themen, die uns einfielen, haben es in sich: Konkurrenz, schwache/ kranke Therapeut*innen, Existenzangst, nicht gesehen werden, nicht gut genug sein, Misserfolg usw.
Unser Entschluss: Wir legen immer am Abend das Thema für das nächste Mal fest und es gibt immer eine Moderation damit wir uns nicht in einer Quasselbude verlieren.
So kann beispielsweis eine Kollegin ihre Arbeit vorstellen und die Gruppe nutzen für ein Feedback – warum sie damit nicht genug gesehen wird, woran es liegen könnte und was es für unterstützende Ideen dazu gibt. Darüber hinaus kann das Thema „Nicht gesehen werden“ für uns alle geöffnet werden – was haben wir für Erfahrungen damit, wie geht es anders…?
Kollegiale Intervision
Gemeinsam arbeiten, zuhören, Feedback geben, Unterstützung anbieten, zu ganz neuen Betrachtungen kommen…so sollen die Abende in Zukunft zumindest in Bielefeld werden- wie das dann aussieht, ist offen – spannend, denn wir alle, die wir dabei sein werden, bestimmen den Takt, die Melodie und die Art des Spiels.
Ich freue mich!
Wir beginnen mit einem wirklich dicken Thema: Konkurrenz!
Und weil wir nicht im Schwierigen hängenbleiben, sondern immer auch Heilung mit dazunehmen wollen, arbeiten wir zu Konkurrenz & Verbundenheit. Alle Infos unter Heilnetz-Abend Bielefeld