Waldbaden

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Was ist/sind Waldbaden?

Der Begriff "Waldbaden" entstammt dem japanischen "Shinrin-Yoku", was so viel bedeutet wie "Wald(luft)bad" oder "Baden in der Waldluft". Geprägt wurde der Begriff von dem japanischen Landwirtschaftsministerium, das zu Beginn der 1980er Jahre ein Forschungsprogramm unter der Leitung von Dr. Qing Li förderte, um die medizinische Wirkung des Waldbadens nachzuweisen.

Siehe auch:
Methoden der Ganzheitlichen Waldtherapie
Mehr Info über Waldbaden

Shinrin-Yoku - Wissenschaftliche Studien

Dr. Qing Li zählt zu den wichtigsten Experten für Shinrin-Yoku. Er forscht und lehrt an der Nippon Medical School in Tokio, ist Präsident der 2007 gegründeten japanischen Gesellschaft für Waldmedizin, Vizepräsident und Generalsekretär 2012 gegründeten International Society of Nature and Forest Medicine und gehört dem Leitungsgremium der Waldtherapiegesellschaft in Japan an. Dr. Qing Li weist in seinen Forschungsarbeiten nach, dass bereits ein kurzer entspannter Spaziergang durch den Wald positive Auswirkungen auf das Immunsystem, Stress und Gemüt haben kann. Zahlreiche weitere japanische und koreanische wissenschaftliche Arbeiten bestätigen die Wirksamkeit von Shinrin-Yoku.

Shinrin-Yoku ist fester Bestandteil des japanischen und südkoreanische Gesundheitswesens und gilt als anerkannte Therapie zur Stressprophylaxe. Zahlreiche Heil- und Kurwälder mit Waldbaden-Waldwegen von ca. 1,5 bis 3,5 km Länge, eine von Qing Li empfohlene Distanz, laden zum langsamen Gehen und Verweilen ein. Inzwischen haben sich zwei Formen der Waldtherapie in Japan etabliert: Shirin Ryoho, die seit 1990 praktiziert wird, und die 2005 ins Leben gerufene Privatinitiative Shirin Serapi, die kommerziell Manager und Mitarbeiter therapiert.

Studien zur Waldtherapie in Europa

Die "Waldtherapie" oder "Waldmedizin" hat mittlerweile als Heilmethode auch in Finnland, Schweden und Deutschland Einzug gehalten. Prof. Dr. Dr. Angela Schuh vom Lehrstuhl für Public Health und Versorgungsforschung an der Ludwig-Maximilians-Universität in München hat im Auftrag des Bäderverbandes Mecklenburg-Vorpommern 2013 entsprechende Studien zur Waldtherapie ausgewertet.

2014 hat ein Forscher-Team der Medizinischen Universität Wien im Rahmen der Green Public Health-Forschung (in Kooperation mit der Universität für Bodenkultur Wien und initiiert vom Bundesforschungszentrum für Wald) zahlreiche Forschungsergebnisse "Zur Gesundheitswirkung von Waldlandschaften" zusammengestellt, denen zufolge bereits 10 Minuten Aufenthalt im Wald eine gesundheitsfördernde Wirkung haben soll

2017 wurde auf Usedom im Seeheilbad Heringsdorf im Rahmen des Internationalen Kongresses "Gesundheitspotenzial Wald" mit Fokus auf den Kur- und Heilwald der erste zertifizierte Kur- und Heilwald Europas eingeweiht.

Der Kneipp-Kurort Bad Iburg hat das Waldbaden 2017 in das Veranstaltungsprogramm der niedersächsischen Landesgartenschau aufgenommen.

Beschreibung

Waldbaden ist gleichbedeutend mit Entschleunigen, ein langsames Eintauchen in die Natur. Während des achtsamen und absichtslosen Gehens und Verweilens – eines regelrechten Bades in der Atmosphäre des Waldes - öffnen sich die Sinne für die heilsame Wirkung.

Körperliche Wirkung Waldbaden

Während eines Waldbades kommunizieren alle Sinne mit dem Wald. Der angenehm weich federnde Waldboden wirkt wohltuend auf die Wirbelsäule und Gelenke. Das Einatmen der ätherischen Öle und Terpene, welche von den Bäumen, Pflanzen und Gräsern an die Luft abgeben werden, soll das Immunsystem stärken, Stresshormone abbauen und die Vitalität steigern. Insgesamt soll Waldbaden regulierend auf das Nerven-, Hormon- und Immunsystem wirken. Der Parasympathikus (Ruhenerv) wird stimuliert, die Aktivität des Sympathikus (Aktionsnerv) nimmt ab, der Blutdruck sinkt, Atmung und Puls regulieren sich und die Stresshormone Adrenalin, Noradrenalin und Cortisol werden reduziert. Das vor allem ab 60 Jahren abnehmende hochwirksame Steroidhormon DHEA soll ansteigen. Zudem sollen die sogenannten natürlichen Killerzellen wie zum Beispiel die Leukozyten zur Immunabwehr sich vermehren und leistungsfähiger arbeiten. Auch die Anti-Krebs-Proteine in den Lymphozyten sollen zunehmen.

Mentale und psychische Wirkung Waldbaden

Das Grün des Waldes wirkt regenerierend und stimuliert die indirekte Aufmerksamkeit, die im Stadtleben oft zu kurz kommt, eine Form der Stimulation, die nicht überfordert, sondern als heilsam erlebt wird. Die Präsenz der Pflanzen und Bäume sollen den Gemütszustand positiv beeinflussen, die Selbstwahrnehmung stärken und die Konzentrationsfähigkeit steigern, sodass Ängste und depressive Verstimmungen abnehmen können.

Wissenschaftler erklären die Gesundheitswirkung mit dem sogenannten "Biophilia-Effekt" - der Interaktion zwischen Mensch und Natur. Der Überblick zur Interaktion zwischen Mensch und Pflanze von McLain et al (2012) und die Literaturstudie von Körner, Nagel und Bellin-Harder (2008) zum Zusammenhang von "Grün und Gesundheit im städtischen Kontext" geben weiteren Aufschluss über das Thema.

Autorin:
Martina Seifert

Kurs- und Seminarleiterin für Waldbaden/Shinrin Yoku.Personal Coach/Psych.Beratt  Bettina Vormfeld in Spenge
Lebensraumcoach  Imme Colling-Blüder in Kapsweyer
Heilerin, Coach für Konsensfindung  Christina Amoorah Brückmann in Pfungstadt
Coaching, Beratung, Wellness  Sabine Claudia Hanisch in Bielefeld
Geistheiler, Spiritueller Begleiter, Kräuterwissen, Koch,  Andreas Hauer in Horn-Bad Meinberg
Waldtherapeutin, Coach/ Supervisorin (EASC)  Heike Bartels in Hitzacker
Susanne Heidel

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